Staublaus – Liposcelis bostrychophila

Winzige, oft durchsichtige Insekten (1–2 mm), die sich von Schimmelpilzen ernähren – besonders häufig in feuchten Umgebungen wie Neubauten.

Staublaus (Liposcelis bostrychophila)

Schnelle Fakten

Kategorie
Vorratsschädling
Größe
1–2 mm
Lebensdauer
2–4 Monate
Bevorzugte Temperatur
20–30°C
Luftfeuchtigkeit
> 60% r. F.

Merkmale & Erkennung

Körperbau & Aussehen

  • Größe: 1–2 mm, sehr klein und oft kaum sichtbar
  • Farbe: durchsichtig, hellbraun oder grauweiß
  • Weichhäutig mit breitem Kopf
  • Antennen: lang und dünn
  • Flügel: meist flügellos oder reduziert

Verhalten & Bewegung

  • Bewegung: kriechend, langsam, manchmal springend
  • Aktivität: meist nachtaktiv, auch tagsüber sichtbar
  • Verstecke: Bücher, Tapeten, feuchte Wände, Vorratsräume
  • Nahrung: Schimmelpilze, Algen, Stärke, organische Reste

Entwicklungszyklus

1
Ei-Stadium

Weibchen legen bis zu 100 Eier in feuchten, schimmeligen Umgebungen.

2
Nymphenstadien

Mehrere Häutungen über 2–4 Wochen – abhängig von Temperatur und Feuchte.

3
Erwachsene Laus

Lebensdauer 2–4 Monate, kontinuierliche Fortpflanzung möglich.

Temperatur
20–30°C
Luftfeuchtigkeit
> 60%
Entwicklungszeit
2–4 Wochen
Eier pro Weibchen
bis 100

Staubläuse in Neubauten

Staubläuse treten überdurchschnittlich häufig in neu errichteten Gebäuden auf. Ursache sind bau- und nutzungsbedingte Feuchte sowie Schimmelbildung – Hauptnahrung der Staubläuse.

Hohe Restfeuchtigkeit

Beton, Putz und Estrich geben monatelang Feuchte an die Raumluft ab.

Kontaminierte Materialien

Holz, Gipsplatten, Dämmstoffe können bereits Eier/Nymphen enthalten.

Schimmelbildung

Erhöhte Feuchte fördert Schimmel – die Hauptnahrungsquelle.

Dichte Bauweise und mangelndes Lüften begünstigen Feuchteakkumulation.

Organische Baustoffe (Tapetenkleister, Farben, Lacke) liefern zusätzliche Nährstoffe.

Bekämpfung & Prävention

Sofortmaßnahmen

  • Luftfeuchtigkeit senken: Ziel < 60% r. F.
  • Regelmäßiges Stoßlüften (3–4× täglich), Heizen & gleichzeitiges Lüften
  • Luftentfeuchter einsetzen
  • Gründliche Reinigung, Schimmel konsequent beseitigen
  • Befallene Materialien entsorgen, Ritzen/Spalten staubsaugen

Langfristige Prävention

  • Trockene Lagerung: Lebensmittel dicht, Bücher/Papier trocken
  • Textilien vor Feuchte schützen, Vorräte regelmäßig kontrollieren
  • Baulich: Belüftung verbessern, Feuchtequellen abdichten
  • Lüftungsanlagen prüfen/ergänzen, Wärmebrücken vermeiden

Bei starkem Befall

Reichen Selbsthilfe-Maßnahmen nicht aus, ist professionelle Unterstützung sinnvoll.

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Interessante Fakten

Namensverwirrung

Der Name ist irreführend – Staubläuse ernähren sich nicht von Staub, sondern von Schimmel und Pilzsporen, und sind keine echten Läuse.

Museumsproblem

In Museen und Bibliotheken können Staubläuse Bücher, Dokumente und andere organische Materialien schädigen.

Feuchtigkeitsindikator

Ihr Auftreten gilt als Indikator für Feuchtigkeits- oder Schimmelprobleme – oft auch versteckt.

Weltweit verbreitet

Staubläuse kommen weltweit vor und bevorzugen warme, feuchte Umgebungen.

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